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www.richtervereinigung.at – Willkommen im Heute

Editorial 01/2015
von Gernot Kanduth

In einer Zeit, in der es nicht mehr nur darauf ankommt, Werte und Inhalte zu vertreten, sondern diese auch entsprechend zu vermarkten, um seine Ziele erfolgreich verfolgen zu können, muss sich eine Vereinigung, deren Kernaufgaben in der Förderung der Rechtspflege und Rechtsstaatlichkeit sowie der Wahrung der richterlichen Unabhängigkeit bestehen, damit auseinandersetzen, den Auftritt im Internet so zu gestalten, dass ihre Tätigkeiten in der Öffentlichkeit – optisch ansprechend – wahrnehmbar und damit transparent werden.

Unsere (alte) Homepage wurde den ständig steigenden Möglichkeiten, aber auch Anforderungen im World Wide Web in vielfacher Hinsicht nicht mehr gerecht: Insbesondere hielt die grafische Gestaltung einem Vergleich mit modernen Websites nicht mehr Stand und waren die beschränkten technischen Möglichkeiten oft Grund dafür, gewisse Themen gar nicht erst online zu stellen, da das im Hintergrund laufende Inhaltsverwaltungssystem (CMS – Content Management Service) wenig Möglichkeiten für eine einfache Erstellung, Bearbeitung und Organisation von Beiträgen bot.

Davon ausgehend fand sich beim Forum Zukunft Justiz im Frühjahr 2014 am Hafnersee ein Arbeitskreis zusammen, der – von unseren Kollegen Jörg Iglseder und Günther Grohmann aufwendig vorbereitet und engagiert geleitet – auf einer breit angelegten Umfrage unter unseren Mitgliedern aufbauend den Meinungsstand zu unserem Öffentlichkeitsauftritt ermittelte und in der Folge die Parameter für die Neugestaltung unserer Internetpräsenz schuf.

Nach der Sichtung möglicher Optionen und einem nicht leicht gefallenen Auswahlverfahren beauftragten wir schließlich eine Agentur mit der konkreten Umsetzung der zuvor erstellten Vorgaben, definierten in mehreren Sitzungen unsere Vorstellungen teilweise neu, stellten Inhalte zur Verfügung, überarbeiteten vorgelegte Konzepte, brachten Änderungswünsche ein und stehen zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe der Richterzeitung in der Endphase vor der Präsentation der Ergebnisse dieser Arbeit.

Die neue Homepage wird in einem öffentlichen Bereich einerseits allgemein über unsere Ziele, Wertvorstellungen und Tätigkeiten informieren: So sind unsere Satzungen, die Welser Erklärung, die Aufgaben des Vorstands, der einzelnen Sektionen und aller Fachgruppen, ein kurzer geschichtlicher Rückblick, archivierte Editorials und Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfe aus der Vergangenheit ebenso für jedermann abrufbar wie Erläuterungen zu grundlegenden Justizbegriffen. Andererseits wollen wir vor allem die Möglichkeit der einfacheren Wartung dafür nützen, um aktuelle Schlagzeilen, Medieninformationen, Stellungnahmen zu standespolitischen Themen und in laufenden Begutachtungsverfahren zu Gesetzesentwürfen, aber auch Berichte über Veranstaltungen tatsächlich zeitnah zur Verfügung zu stellen und so eine Plattform zur umfangreichen Information darüber zu bieten, wer wir sind, was wir tun und welche Standpunkte wir vertreten.

In einem internen, bloß Mitgliedern offen stehenden Bereich wird ein neues modernes Diskussionsforum das bewährte, aber vor allem in technischer Hinsicht in die Jahre gekommene „webboard“ ersetzen und hoffentlich viele Kolleginnen und Kollegen zu einem regen Meinungsaustausch in verschiedenen Konferenzen motivieren. An der Archivierung der über mehr als 15 Jahre gesammelten Inhalte des alten Forums arbeiten wir noch, deren Überleitung in ein neues System war aus programmiertechnischen Gründen leider nicht möglich. Als weitere Neuerung können in Hinkunft alle Mitglieder der Vereinigung die Ausgaben der Richterzeitung online abrufen. Die Zugangsberechtigungen für diese nicht öffentlichen Teile der Homepage werden in den nächsten Wochen versendet werden.

Nach dem Onlinegang beabsichtigen wir in weiteren Schritten die Veröffentlichung zumindest der statischen Texte des öffentlichen Bereichs auch in englischer Sprache, die Einführung eines Umfragetools im internen Bereich und die Publizierung eines wikipedia-Eintrages, um in dieser Enzyklopädie endlich präsent zu sein und damit auch dort unserem Selbstverständnis als seit 107 Jahren auf höchstem Niveau in der Justizpolitik tätige Standesvertretung Rechnung zu tragen.

Wer uns allerdings auf facebook, twitter & Co sucht, den müssen wir auch weiterhin enttäuschen: Die eingangs erwähnte Umfrage unter unseren Mitgliedern und der Arbeitskreis sahen keinerlei Notwendigkeit, als Standesvertretung diese sozialen Netzwerke aktiv zu nützen.

Schließlich bedanken wir uns an dieser Stelle sehr herzlich bei unseren Kollegen Franz Schmidbauer und Peter Wöhrer, die als Pioniere noch im letzten Jahrtausend den ersten Internetauftritt der Vereinigung entwickelt und in der Folge über viele Jahre – oft mit großem Aufwand und unbedankt – betreut haben.

Alle Leserinnen und Leser der Richterzeitung laden wir schon jetzt herzlich ein, uns nach Fertigstellung unseres neuen virtuellen Vereinsgebäudes unter www.richtervereinigung.at zu besuchen!

Veröffentlicht am: 24. Feb. 2015

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