Die Fachgruppe sieht ihre Hauptaufgabe darin, den in Jugendstrafsachen tätigen Richter/innen und Staatsanwälte/innen zumindest einmal jährlich eine Tagung anzubieten, bei der einerseits fachspezifische Themenstellungen (Straf- und Strafverfahrensrecht) erörtert werden, andererseits aber auch Vortragende aus anderen Bereichen (Jugendpsychiatrie, Soziologie, Erziehungswissenschaften, Medien uva) den Jugendrichtern sogenannte soft skills vermitteln sollen. Die Tagungen finden regelmäßig im Oktober statt, wobei alternierend einmal jährlich eine Großveranstaltung für etwa 70 Teilnehmer aus ganz Österreich im Ausmaß von 4 Tagen bzw. ein Seminar für etwa 50 Teilnehmer im Ausmaß von 3 Tagen organisiert wird. Die Kurztagungen werden zur Zeit in Linz, die Großtagungen seit Jahren in Gamlitz in der Südsteiermark abgehalten.
Darüber hinaus bietet die Fachgruppe seit 2007 einen 2-jährigen Lehrgang (Curriculum für JugendrichterInnen und JugendstaatsanwältInnen) an, bestehend aus 6 Modulen im Ausmaß von jeweils 3 Tagen, um dem im § 30 JGG verankerten Fortbildungsauftrag zu entsprechen. Den Absolventen dieses Lehrgangs wird sodann ein Zeugnis ausgestellt, das den Personalsenaten auch als Grundlage für ihre Geschäftverteilungsentscheidungen bzw. Reihungsvorschläge dienen soll.
Neben Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen und Medienarbeit im Bereich der Jugendgerichtspflege unterhält die Fachgruppe ausgezeichnete Kontakte zu ihren Schwesterorganisationen in Deutschland und der Schweiz und ist auch im Rahmen der internationalen Vereinigung der Jugend- und Familienrichter an Richterausbildungsprojekten (Schwerpunkt Osteuropa) beteiligt.
Die Fachgruppe bringt sich durch Reformvorschläge und Öffentlichkeitsarbeit in die jeweils aktuelle rechtspolitische Diskussion ein, sei es durch Presseaussendungen und -konferenzen oder durch Kontakte mit Politikern.